Gefühle sind ein zentraler Bestandteil unseres Menschseins, doch oft wissen wir nicht, wie wir mit ihnen umgehen sollen. Manche Menschen haben gelernt, ihre Emotionen zu unterdrücken, während andere sich in einem Meer von Gefühlen verlieren. Aber wie können wir lernen, unsere Gefühle bewusst wahrzunehmen und mit ihnen umzugehen? Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dir hilft, deine Emotionen besser zu verstehen und zu fühlen.❤️
Wenn du dich gerufen fühlst, die Beziehung zu deinen Emotionen - und zu dir selbst - zu intensivieren, möchte ich dich gerne dabei unterstützen. Hier findest du alle Wege, mit mir zu arbeiten.
Schritt 1: Setze eine Intention.
Bewusstes Sein beginnt mit einer Intention. Eine Intention macht dir selbst - und dem Universum - klar, was du möchtest. Sie gibt deinem Handeln eine klare Richtung. Und sie hilft auch dir dabei, dich immer wieder an deinen Weg zu erinnern, wenn du einmal davon abkommen solltest. Deswegen: Nimm dir Zeit, eine klare Intention zu formulieren. Es kann so simpel sein wie: Ich möchte meine Gefühle besser kennenlernen. Oder: Ich möchte über meine Gefühle mich selbst wiederfinden. Oder: Ich möchte emotional ausgeglichener sein. Was ist deine Intention? Schreibe sie auf ein Blatt Papier. Du kannst das Blatt auf deinem Altar platzieren oder es z.B. in deinem Geldbeutel aufbewahren. Dadurch zeigst du, dass du es wirklich ehrlich meinst.
Schritt 2: Schaffe Raum zum Fühlen.
Damit du deine Gefühle fühlen kannst ist es wichtig, ihnen überhaupt Raum zu geben. Im hektischen Alltag bleibt oft wenig Zeit, um innezuhalten und nach innen zu spüren. Nimm dir bewusst Zeit, um dich mit dir selbst zu verbinden. Diese Momente des Innehaltens müssen nicht lange sein! Für den Anfang reichen drei bis fünf bewusste Atemzüge. Wenn du kannst, schließe die Augen. Frage dich: Wie fühlt sich mein Körper gerade an? Schlägt mein Herz schnell oder ruhig? Ist meine Atmung flach oder tief? Spüre ich irgendwo einen Schmerz, ein Kribblen, Weite, Enge? Spüre ich Verspannung oder Entspannung? Wo im Körper spüre ich das? ... Du musst keine Antwort auf all diese Fragen wissen, aber sie können dir eine Richtung geben. Nimm deinen Körper wahr mit allem, was gerade da ist! Mach diese kleinen Check-ins mit dir selbst mehrmals täglich.
Wenn du mehr Zeit hast, schaffe eine ruhige Umgebung, in der du dich sicher fühlst – vielleicht mit Kerzenlicht, sanfter Musik oder einfach einem gemütlichen Platz auf deinem Sofa. Nun kannst du dir etwas länger Zeit nehmen, um zu atmen und in deinen Körper hineinzuspüren. Kannst du bestimmte Empfindungen deines Körpers mit Gefühlen assoziieren? Wenn ja, werd ganz neugierig! Versuche dir selbst ganz genau zu beschreiben, wie sich dieses Gefühl in deinem Körper anfühlt. Wenn kein Gefühl da ist- auch gut! Nimm das wahr und beobachte einfach weiter.
Schritt 3: Tue ✨Nichts✨.
Dieser Schritt ist ganz wichtig und wird oft übersprungen. Sobald du einen Zugang zu deinem Körper - und vielleicht zu deinen Emotionen - geschaffen hast, tu nichts. Tu einfach gar nichts! Nicht auf jede Handlung muss eine andere Handlung folgen. Gönn dir eine Pause. Nimm dich selbst wahr, wie du dabei bist, deine Gefühle und dich selbst besser kennen zu lernen. Du musst nirgendwo ankommen. Du musst nichts erreichen und nichts schaffen. Dies ist eine einmalige Reise - genieß das Unterwegs-Sein!
Schritt 4: Drücke deine Gefühle aus.
Es kann sehr heilsam sein, Gefühle auszudrücken. Dabei stärkst du dein Selbstvertrauen, entdeckst neue Anteile von dir und lernst dich selbst besser kennen. Die meisten Menschen haben die ein oder andere Vorliebe, wie sich sich am liebsten ausdrücken. Manche schreiben gerne, andere malen, singen, tanzen, etc. Egal was du machst - mach irgendwas. Es gibt kein richtig oder falsch. Lass einfach irgendetwas aus dir heraus kommen. Und mach weiter damit. Es wird sich mit der Zeit immer normaler anfühlen - und irgendwann vielleicht sogar richtig gut!
Schritt 5: Teile deine Gefühle
Finde einen Freund, eine Freundin oder ein:en Therapeut:in, mit der oder dem du über deine Gefühle sprechen kannst. Das müssen zuerst keine weltbewegenden Gefühle sein. Versuch einfach mal ganz ehrlich zu sein. Wenn dich jemand fragt, wie du dich heute fühlst, nimm dir Zeit, kurz in dich hinenzuspüren. Ist da Unruhe, Aufregung, Nervosität, Langeweile, Entspannung? Oder fühlst du dich irgendwie leer, abgetrennt, taub? Oft wollen wir gerade unangenehme Gefühle nicht teilen, weil wir Angst haben, die andere Person könnte das negativ beeinflussen oder sie würden dann schlecht von uns denken. Es ist wichtig, dass dein Gegenüber ein für dich sicherer Mensch ist und zudem gerade die Kapazität dafür hat, mit dir in aller Ruhe über deine Gefühle zu reden.
Schritt 6: Beobachte dich selbst in diesem Prozess.
Wie fühlt es sich für dich an, deine Gefühle anderen Menschen mitzuteilen? Es kann gut möglich sein, dass das wiederum andere Emotionen auslöst! Angst, Scham oder Erleichterung? Beobachte dich selbst in diesem Prozess. Versuch dabei, nicht zu bewerten! Nimm stattdessen eine Vogelperspektive ein. Zoome dich aus der Situation heraus und schau dich wie von oben an: Ah, das bin ich, wie ich lerne, meine Gefühle besser wahrzunehmen und zu kommunizieren. Was für ein aufregender, neuer Prozess.
Schritt 7: Entschlüssele die Botschaft hinter deinen Gefühlen.
Oft haben Gefühle eine Bedeutung. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder unsere Gefühle zeigen uns ganz klar eine Richtung an. Wenn wir uns z.B. mit einer Person unsicher fühlen, kann das daran liegen, dass diese Person uns verletzt hat. Unsere Unsicherheit zeigt uns dann an, dass wir uns von dieser Person entfernen sollten.
Eine andere Möglichkeit ist, dass wir in Kreisläufen feststecken und unsere Gefühle - in dem Fall die Unsicherheit - nicht auf die aktuelle Situation zurückzuführen ist, sondern auf ein altes Muster. Vielleicht hat uns die Person wirklich verletzt - aber basierend auf der objektiven Betrachtung der Situation wäre es übertrieben, sich nur deshalb zurückzuziehen. In dem Fall wäre die (für die aktuelle Situation übertriebene) Unsicherheit ein Hinweis auf ein noch nicht verarbeitetes Trauma, das uns in Kreisläufen gefangen hält und immer wieder in ähnliche Situationen versetzt. Mehr dazu kannst du hier lesen.
Schritt 8: Handle danach.
Erkennst du die Botschaft hinter deinen Gefühlen, versuche, danach zu handeln! Du musst diesen Prozess nicht verkomplizieren - geh in die Richtung der positiven Gefühle und entferne dich von dem, was dir wiederholt negative Gefühle bereitet. Kinder und Tiere machen das ganz Automatisch, ohne darüber nachzudenken! Nur wir Erwachsenen begeben uns immer wieder in Situationen, die sich schlecht anfühlen, weil wir so viele "müsste" und "sollte" im Kopf haben. Der Weg, die eigenen Gefühle ernst zu nehmen und nach den eigenen Bedürfnissen zu leben ist sicher kein einfacher und keine "Abkürzung", dafür ist es die lohnenswerteste Reise, die du je machen wirst.
Hast du Lust auf dieses Abenteuer?
Ich unterstütze dich gerne in dem Prozess, deine Gefühle besser wahrzunehmen, dich selbst tiefer kennen zu lernen und ein authentisches Leben zu gestalten.
Gefühle zu fühlen, ist keine Schwäche – es ist eine Stärke. Es erfordert Mut, sich mit dem eigenen Inneren auseinanderzusetzen und den Raum zu betreten, in dem all unsere Emotionen existieren dürfen. Indem du diese Schritte befolgst, kannst du lernen, deine Gefühle bewusster wahrzunehmen und dich selbst besser zu verstehen. Und das Schönste daran? Je mehr du dich mit deinen Emotionen verbindest, desto authentischer kannst du dein Leben gestalten.
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